Aus geologischer Sicht sind die Colli Albani ein Überbleibsel des antiken Vulcano Laziale (Vulkan von Latium), der sich über einen sehr langen Zeitraum vor 630.000 bis 20.000 Jahren in einem Prozess gebildet hat, der sich im Wesentlichen in drei Phasen unterteilen lässt:
- am Anfang bildete eine heftige Eruption einen riesigen Vulkankegel mit einem Durchmesser von 60 Kilometern. Der obere Rand dieses riesigen Vulkankraters brach im Laufe der Zeit ein und bildete eine breite Caldera, von der heute noch die nordöstlichen Ränder (Monti Tuscolani und Monte dell’Artemisio) erhalten sind;
- nach einer langen Ruhephase begann eine neue Eruptionsphase, die im Inneren der Caldera einen kleineren Vulkan schuf, dessen Hauptkrater heute das Gebiet der „Campi di Annibale“ bildet, während die beiden anderen Nebenkrater die heutigen Berge Monte Cavo und Colle Iano formten;
- in der letzten Phase schließlich (hydromagmatische Phase genannt, da sie aus heftigen Explosionen bestand, die durch den Kontakt des unterirdischen Grundwassers mit den Überresten des glühenden Magmas hervorgerufen wurden) bildeten sich entlang des südöstlichen Randes der ursprünglichen Caldera mehrere Krater, in denen sich Vulkanseen bildeten. Von diesen Vulkanseen existieren heute nur noch zwei (die Seen von Nemi und Albano), während die anderen ausgetrocknet und zu landwirtschaftlichen Tälern geworden sind (Prata Porci, Pantano Secco, Valle Marciana, Laghetto, Vallericcia).
Der Höhenunterschied im Gebiet der Colli Albani reicht von 47 m ü.d.M. (in der Gemeinde Montecompatri) bis zu 956 m ü.d.M. (Monte Maschio delle Faete in der Gemeinde Rocca di Papa), wobei die Mehrzahl der Gemeinden auf Hügeln zwischen 300 und 700 m ü.d.M. liegt.
Bis zum XVII. Jahrhundert waren die einheimischen Baumarten, die das Gebiet der Colli Albani unangefochten beherrschten, je nach Höhenlage folgende:
- der Steineichenwald, der typisch für die mediterrane Vegetationszone ist und bis zu einer Höhe von 200-300 m ü.d.M. vorkommt;
- der Eichenmischwald, der typisch für die submediterrane Vegetationszone ist und bis zu einer Höhe von 400-500 m ü.d.M. vorkommt;
- der gemischte Laubwald Q.T.A. (Querce/Eichen, Tigli/Linden und Aceri/Ahornbäume), typisch für die submontane Vegetationszone, die bis zu einer Höhe von 700-800 m ü.d.M. vorkommt;
- der Buchenwald, der typisch für die montane Vegetationszone ist und oberhalb von 800 m ü.d.M. vorkommt.
Die ausgedehnten Kastanienwälder, die heute die Hügel der Colli Albani bedecken, sind also keine endemische Vegetation, sondern das Ergebnis eines kontinuierlichen Kultivierungsprozesses, der in diesem Gebiet seit den Anfängen der menschlichen Besiedlung stattgefunden und sich in den letzten drei Jahrhunderten enorm intensiviert hat.
Das Eingreifen des Menschen hat dazu geführt, dass die oben genannten Urwälder nach und nach durch Plantagen ersetzt wurden, an denen ein klares wirtschaftliches Interesse besteht:
- Weinberge und Olivenhaine in Höhenlagen bis 400-500 m ü.d.M., die an die Stelle von Steineichen- und Eichenmischwäldern getreten sind;
- Kastanienwälder, die als Nutzholz in den höheren Vegetationszonen angebaut werden und den Laubmischwald Q.T.A. und den Buchenwald ersetzt haben.
In einigen Gemeinden der Castelli Romani gibt es noch Reste autochthoner Wälder. Die wichtigsten sind:
- Der Bosco dei Cappucchini (der Wald der Kapuziner) und der Lago Albano (Albaner See)
- Der Park der Villa Chiggi (Ariccia)
- Der Buschwald Macchia dello Sterparo (Frascati)
- Der Wald Bosco della Madonnella (Grottaferrata)
- Der Wald Bosco Ferentano ed il Parco Colonna (Marino)
- Der Buschwald Macchia del Piantato (Monte Compatri)
- Der Wald Bosco del Lago di Nemi (Nemi See) e Vallone Tempesta (Nemi)
- Die Wälder Bosco di Monte Cavo und Maschio delle Faete (Rocca di Papa)
- Der Wald Bosco del Cerquone (Rocca Priora)
- Die Wälder Bosco dell’Artemisio und Bosco del Maschio d’Ariano (Velletri)
Reichhaltig und interessant ist die Fauna, die das Gebiet der Castelli Romani bevölkert.
Die am weitesten verbreitete Tierart in diesem Gebiet sind die Vögel, von denen es hier über hundert verschiedene Arten aus den unterschiedlichsten Ordnungen gibt. Unter den Vögeln sind die Sperlingsvögel zweifellos die häufigsten, mit zahlreichen Familien: Meisen, Rotkehlchen, Bachstelzen, Mönchsgrasmücken, Buchfinken, Rotschwänze, Wintergoldhähnchen, Zaunkönige, Stieglitze, Schwanzmeisen, Kleiber, Lerchen, Amseln, Stare, Schwalben, Pirole, Krähen, Eichelhäher, Elstern usw., um nur die am leichtesten zu beobachtenden zu nennen. um nur die am leichtesten zu beobachtenden zu nennen!
Aber auch Arten anderer Ordnungen und Familien wie wachtel, rebhuhn, schnepfe, grün- und rotspecht, wiederhopf und kuckuck sind zu nennen.
Nicht zu vergessen ist die große vielfalt an wasservögeln, die auf der durchreise sind und die ufer und gewässer des Nemi-Sees und des Albaner-Sees besuchen: wildenten, wasserhühner, reiherenten, haubentaucher, kormorane.
Auch die raubvögel sind zahlreich und interessant, sowohl die tagraubvögel (mäusebussard, turmfalke, sperber) als auch die nachtraubvögel (steinkauz, schleiereule, nachteule, waldkauz, zwergohreule).
Unter den wildlebenden Säugetieren, die in den Wäldern und auf den Feldern der Castelli Romani leben, erwähnen wir (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) das Wildschwein, den Fuchs, den Steinmarder, das Wiesel, den Dachs, den Igel, das Stachelschwein, den Hasen, die Haselmaus, den Maulwurf, die Feldmaus, die Spitzmaus, die Fledermaus, das Eichhörnchen und den Siebenschläfer.
Nicht zu vergessen sind die zahlreichen Reptilien, wie die auffällige Schmaragdeidechse, die furchterregende Kreuzotter, die harmlose Viper und die Schlingnatter.
Unter den Amphibien sind einige seltene Arten hervorzuheben, die im Sumpfgebiet von Pantano della Doganella (Rocca Priora) wiederentdeckt wurden: der Feuersalamander, der Brillensalamander, der Teichmolch und der Kammmolch.